Tränen ableitende Wege

Erkrankungen der Tränen ableitenden Wege

Kongenitale Missbildungen

Fehlbildung (Dysgenesie) der tränenableitenden Wege

Angeborene Missbildungen umfassen völliges Fehlen (aplasia/atresia) und/oder Einengungen (stenosis) des tränenableitenden Systems. Beginnend mit einer Atresie/Mikropunktum der Tränenpunkte über die unterschiedlich lokalisierten Stenosemöglichkeiten bis hin zu Atresie der Ausführungsöffnungen in den Nüstern gibt es viele verschiedene Lokalisationen für eine partielle oder totale Abflussstörung der Tränenflüssigkeit. Diagnostische Sicherheit schafft in vielen Fällen neben der mechanischen orthograden (von den Lidern her) und retrograden (von der Nase her) Sondierung nur die röntgenologische Darstellung des gesamten Abflusssystems mit einem Kontrastmittel.

Geringgradiger wässriger-schleimiger Ausfluss, Abfluss über verstopften Tränenkanal nicht möglich. Typisch sind verklebte Haare unterhalb des Augenwinkels

Nicht eitriger wässrig-schleimiger Ausfluss bei Bindehautentzündung, Ablagerung auf Haut unterhalb des Auges wegen fehlenden Tränenkanals

Schleimig-eitriger Ausfluss bei akuter Entzündung des verstopften Tränenkanals (Dakryozystitis)

Erworbene Erkrankungen

Einengung/Verstopfung (Stenosis/occlusio ductus nasolacrimalis)

Sekundäre partielle/totale Verlegung des Tränengangs (ductus) oder der puncta lacrimalia taucht nach und im Zusammenhang mit entzündlichen, neoplastischen oder traumatischen Erkrankungen der angrenzenden Gewebe (Lider, Bindehaut, Nickhaut) auf. Solitäre, persistierende Entzündungen der tränenableitenden Wege sind in der Regel als Folge vorhergehender Entzündungen der o. g. Strukturen zu werten, oder sie stellen tatsächlich eine Primäraffektion (dacryocystitis) dar (Fremdkörper, Parasiten, Neoplasie).