AN Glaskörper

Glaskörper

Die Hauptaufgabe des Glaskörpers besteht darin, den Augapfel in Form zu halten und für den nötigen Druck zu sorgen, der erforderlich ist, um die Netzhaut in ihrer Position zu fixieren.

Der Glaskörper (G) füllt den zwischen Linse (L), Zonulafasern, Ziliarkörper und der Netzhaut gelegenen Raum. Die gallertige, optisch indifferente und bei spontanen Bewegungen des Augapfels mitschwingende Substanz erweckt beim Pferd relativ häufig einen verflüssigten Eindruck, wenn unterschiedlich gestaltete optisch dichtere Einschlüsse in ihm flottieren. Diese „Floater“ sind in einem ansonsten gesunden Augen als physiologische Variation zu werten. Die strukturelle Basis des Glaskörpers ist ein dreidimensionales, kollagenes Fasergerüst mit Barrierefunktion. Die aüssere Hülle des Glaskörpers besteht aus kondensierten Fibrillen, welche ein Eindringen von Zellen (z.B. Entzündungszellen, Bakterien) verhindern. Diese membran-ähnliche Struktur ist an der Sehnervenscheibe (Papille), der peripheren Netzhaut (Glaskörperbasis), am Ziliarkörper und an der peripheren hinteren Linsenkapsel (ligamentum. hyaloideocapsulare) befestigt.

In der Glaskörpersubstanz unterscheidet man eine kortikale, intermediäre und zentrale Zone. Im Glaskörperkortex befinden sich ortsständige Fresszellen, die z. B. bei einer Entzündung an der Bildung sogenannter praeretinaler Membranen beteiligt sind. Im intermediären Glaskörper befinden sich strang- oder membranförmige Kondensationen von Glaskörperfibrillen. Der bei der Augenuntersuchung sichtbare zentrale Glaskörper erstreckt sich mit dem als Cloquetscher Kanal, dem Rest des embryonalen primären Glaskörpers, bezeichneten Anteil vom hinteren Linsenpol (lig. hyaloideocapsulare) zum Sehnervenkopf.
Durch postnatale Kondensation von Glaskörperfibrillen entsteht beim Pferd sehr schnell der Eindruck einer „Glaskörperverflüssigung“ (synchisis) und von im Glaskörper lokalisierbaren Einschlüsse mit optisch anderer Dichte (sog. „floater“) und membranöser Struktur, die in der Regel aber keine pathologische Bedeutung haben. Eine echte Synchisis ist selten und als Folge einer, meist entzündlichen, Veränderung des hinteren Segments anzusehen.