Strahlenkörper

Erkrankungen des Strahlenkörpers / Ziliarkörpers, (Zyklitis), Teil der Uvea

Uveitis anterior

Eine Entzündung der Uvea anterior kann durch exogene und endogene Noxen verursacht werden:

Exogene Noxen: Dazu gehören stumpfe, scharfe und penetrierende Traumata (z. B. Fremdkörper) sowie aus benachbarten Augenstrukturen der Uvea fortgeleitete Prozesse [Hornhautulkus, rupturierte Descemetozele, stromaler Abszess und orbitale Phlegmone (z. B. Druse)]

Endogene Noxen: Die Einwirkung solcher Faktoren auf die Uvea beim Pferd werden unter dem Begriff der „equnien rezidivierenden Uveitis“ (Periodische Augenentzündung, PA, Mondblindheit, ERU) zusammengefasst.
Bei der Periodischen Augenentzündung handelt es sich um eine Uveitis anterior oder Panuveitis endogenen Ursprungs und die daraus resultierenden Folgezustände. Die sehr schmerzhaften Entzündungsschübe können plötzlich und sehr heftig von einem Tag auf den anderen bei Pferden aller Altersstufen auftreten. Auch nach einer Therapie können in beliebigen Abständen Rezidive auftreten und zum Fortschreiten irreversibler Augenschäden bis hin zur vollständigen Erblindung oder sogar zum Verlust des erkrankten Auges führen. Die Ursachen für diese schwerwiegende Erkrankung sind bis heute nicht endgültig geklärt. Die Annahme, es handele sich immer um eine Infektion mit Leptospiren ist inzwischen überholt. Vielmehr geht man heute von einer multifaktoriellen Erkrankung des Immunsystems aus, die viel Ähnlichkeit mit anderen bekannten Autoimmunerkrankungen ausweist.

Erste Symptome einer akuten Uveitis sind mittelweite bis enge Pupille und ein diffuses Hornhautödem endothelialen Ursprungs

Akute Uveitis mit zelliger Infiltration des Kammerwassers und Blut in der vorderen Augenkammer

Weit forgescxhrittenes Stadium einer Uveitis mit Blut/Fibrin in der Vorderkammer

Weitere endogene vordere Uveitiden, die nicht unter den Begriff „Periodische Augenentzündung“ fallen, sind beispielsweise die autoimmunvermittelte phakogene Uveitis, die durch Austritt von Linseneiweiss aus der Linsenkapsel bei überreifen primären Katarakten (Grauer Star) entsteht, oder eine durch primäre (Melanom) und multizentrische (Lymphosarkom) Neoplasie der Iris verursachte Pseuduoveitis anterior.

Traumatische Uveitis

Ein stumpfes mechanisches Trauma (Aufprall, Schlag) bewirkt eine Erschütterung des Augapfels (Bulbuskontusion), die mit Blutergüssen der Lider (Hämatom) oder der Bindehaut (Hyposphagma) einhergehen kann und als traumatische Uveitis mit Einblutung in die vordere Augenkammer (Hyphaema), maximaler Pupillenverengung (Miosis) und konsekutiven Verwachsungen der Iris mit anderen Strukturen des inneren Auges in Erscheinung tritt. Ausserdem können sich Blutungen im inneren Auge, ein Losreissen der Linse (subluxatio oder luxatio lentis), Netzhautablösungen (amotio, ablatio retinae) sowie retrobulbäre/orbitale Hämatome mit konsekutiver Vorverlagerung des Bulbus (Exophthalmus, Proptosis) und eine gedeckte Orbitafraktur (am arcus zygomaticus) hinzugesellen.

Traumatische Uveitis mit Bluit in der Voderkammer und Subluxation der Linse

Traumatische Uveitis mit massivem Fibrinerguss in die vordere Augenkammer

Traumtische Uveitis mit massivem endothelialen Hornhautschaden

Ein scharfes oder spitzes Trauma, aber auch sehr intensive stumpfe Gewalteinwirkung oder Schußverletzungen bewirken eine perforierende Wunde der Hornhaut oder der Bulbuswand mit Vorfall uvealen Gewebes (Irisprolaps), wobei die Augenbinnenstrukturen und orbitalen Strukturen erheblich beschädigt werden können.
Fremdkörper (Holz), welche  die Hornhaut oder Lederhaut durchdringen, führen häufig durch intraokuläre Infektionen zu einer eitrigen Entzündung aller Augenstrukturen (Panophthalmitis purulenta), die eine Entfernung des Augapfels erforderlich macht.