Allgemeinerkrankungen

Allgemeinerkrankungen mit okulärer Manifestation

Einige Allgemeinerkrankungen des Pferdes manifestieren sich schon früh oder im fortgeschrittenen Stadium an den äüsseren oder inneren Augenstrukturen.

Periphere neurologische Blindheit

Die häufigste Ursache dieser ein- oder beiderseitigen Blindheit ist ein massives Trauma, welches auf den Kopf in stumpfer Form eingewirkt hat (Überschlagen, Sturz). Fehlender Pupillarreflex, maximal geweitete Pupillen und ggf. Kopfschiefhaltung (Vestibularsyndrom) sind charakteristisch für diese Erkrankung, bei welcher der Sehnerv so massiv geschädigt ist, dass eine Wiederherstellung der Sehkraft meist ausgeschlossen ist.

Zentrale Blindheit (Amaurosis)

AM häufigsten bei Fohlen diagnostiziert beruht dieser Zustand der meist beiderseitigen Blindheit auf zentralen, lokalen oder diffusen Hirnerkrankungen. Ursächlich können manchmal Grunderkrankungen wie Hepatoenzephalopathie, eitrige Meningitis, Enzephalomalazie, Mykotoxikose oder Hirnblutungen (unterschiedlicher Provinienz) diagnostiziert werden.
Auch die Epilepsie des Fohlens führt vorübergehend zu Sehausfällen, die einige Stunden bis Tage andauern können.

Im Gegensatz zu den o. g. Erkrankungen sind unmittelbar nach der Geburt auftretende temporäre „Sehstörungen“ meist harmlos (Maladaptationssyndrom) und nach einigen Tagen verschwunden. Kennzeichnend für solche Fohlen sind u. a. normaler Pupillarreflex, Reaktion auf Hell und Dunkel und normaler Blinkreflex. Dennoch scheint die Detailerkennbarkeit erst noch eingeschränkt.

Strabismus und Nystagmus

Echter und temporärer Strabismus (Schielen) ebenso wie Nystagmus (AUgenzittern) sind selten und treten am häufigsten zusammen mit einem Vestibulärsyndrom auf.
Aber auch alle o. g. Erkrankungen ebenso wie Katarakte können vorübergehende Stellungsanomalien aufweisen.