AN Sehnerv

Sehnerv

Der Sehnervenkopf („Papille“) liegt mittig an der unteren Grenze des Tapetum lucidum, ca. 15 mm unterhalb und ca. 3 mm nach innen vom hinteren Augenpol.

Größe und Form: horizontaler Durchmesser 5-7 mm, vertikaler Durchmesser 3,5-5 mm. Bei jungen Pferden rund und glattrandig, bei älteren queroval und unregelmäßig begrenst.

Farbe: weißlicher peripherer Ring (Optikusscheide), intermediäre rosarote Zone (Kapillarbett), gelblichweißes Zentrum (lamina cribrosa). Gelegentlich ist eine weißliche Zone oberhalb des Papillenrandes (Conus) oder rund um die Papille (Halo) vorhanden.

Gefäße: Der blutgegefässarme (paurangiotische) Augenhintergrund (Fundus) des Pferdes weist nur rund um die Papille, schmetterlingsflügelartig angeordnete Netzhautgefässe auf. Die übrige Netzhaut wird über Diffusion von der Aderhaut versorgt. Arteriolen und Venolen sind makroskopisch nicht unterscheidbar und bilden am Rand des Gefässbezirkes arteriovenöse Übergänge (keine retinalen Kapillaren). Die 40-60 retinalen Gefäße entspringen radiär am Papillenrand und erstrecken sich 1-2 Diskusdurchmesser in horizontaler Richtung. Sie ziehen nur wenig weit nach oben (überschreiten kaum die Tapetumgrenze) und lassen ein kegelförmiges Areal unterhalb der Papille frei. Oft sind helle Reflexstreifen entlang der Gefäße vorhanden. Davon abzugrenzen sind die relativ selten vorkommenden markhaltigen Nervenfasern, die entlang der Gefäße als Ansammlung weißer, spitz zulaufender Streifen verlaufen.