Die Bedeutung der Augen für ein Pferd

Die beiden Augen sind die wohl komplexesten Sinnesorgane eines Pferdes.
Während der vergangenen Jahre hat man in der Veterinärmedizin viele Fortschritte in der Diagnostik und Therapie von Augenerkrankungen gemacht. Trotzdem stellen Erkrankungen eines oder beider Augen beim Pferd nach wie vor für den veterinärmedizinischen Spezialisten in vielen Fällen eine Herausforderung dar.

Verlorenes Augenlicht lässt sich nicht ersetzen!

Daher müssen Pferdebesitzer und Veterinärmediziner gemeinsam in Prophylaxe und Therapie dafür sorgen, dass einem Pferd sein wichtigstes Sinnesorgan nicht beschädigt wird oder gar verloren geht.
Die meisten Menschen empfinden das Auge beim Pferd als dominantes Sinnesorgan. Immerhin nimmt es beim Pferd, einem Weide- und Fluchttier, einen Grossteil aller Informationen aus der Umwelt auf. Auch wenn Mensch und Pferd miteinander kommunizieren, tun sie das nicht nur durch Sprache oder Gesten, sondern zuerst mit den Augen.
Das  Auge des Pferdes gleicht im strukturellen Aufbau einem (analogen) Fotoapparat. Augapfel (Kameragehäuse) mit Hornhaut und Linse (Objektiv) und Iris (Blende) sowie Netzhaut (Film).
Der physikalische Teil des Sehvorgangs ist schon sehr komplex, noch schwieriger zu verstehen ist dann die Verarbeitung der Nervenimpulse, welche von der Netzhaut aus über eine Leitung (Sehnerv) direkt zum Gehirn führen. Dort werden dann in Echtzeit alle optischen Eindrücke verarbeitet und interpretiert (der eigentliche „Sehvorgang“).